Hartes Brot für den Blondschopf

Pressestimme zum Programm 'Alles bestens, aber...'

Wiener Zeitung vom 03.03.2010

Man hat’s nicht leicht – das weiß niemand besser als Klaus Eckel. In seinem neuen Programm lamentiert der große Blonde mit den schwarzen Badeschlapfen und dem Trainingsanzug über seine Leiden, während er sich mit Heubusch-Tee von Viren ausländischer Euro-Scheine kuriert. Und er wehrt sich gegen Kundenkarten, fürchtet die Zwangsbeschallung in den Shops, Supermärkten und Skihütten, hasst schwedische Möbelhäuser und Banken, die ihre Kunden alles selbst machen lassen, kämpft gegen das Diktat der Zeit, will nicht mehr schamlos seine eh schon mageren Ressourcen von der eigenen Wohnung ausbeuten lassen, und wenn er noch ein bisschen länger nachdächte, fiele ihm sicher noch allerhand mehr ein. Kurz, der Blondschopf leidet unter ärztlich attestierter Unzufriedenheit mit sich und der Welt. Wie aber zufrieden werden? Alle möglichen Rezepte probiert Eckel aus, und während er dabei noch unzufriedener wird, steigt die Gaudi seines Publikums. Selbst banalste Gags bringt Eckel so gekonnt rüber, dass selbst sonst eher zurückhaltende Rezipienten teilweise Tränen lachen: etwa wenn er mit einem Japanerchor den Frust seiner Körperteile besingt oder mit seinen Eigenschaften (von der Unzuverlässigkeit über die Ungeduld bis zum Neid) ein Seminar absolviert. Zehn Kabarettpreise hat Eckel in den vergangenen zehn Jahren eingeheimst. Zu Recht, wie er beweist.