Die zwei Stunden vergehen im Flug, am Ende freut man sich auf eine Zugabe.

Pressestimme zum Programm 'Weltwundern'

Wiener Zeitung

Vom Staunen, Wundern und der WLAN-Suche

Was braucht man, um die heutige Informationsgesellschaft pointiert zu kritisieren, zu hinterfragen und den Menschen, gefangen in der Flut von Wissen und Unwissen im Internet, nachdenklich zu stimmen? Einen Drehsessel, einen Globus und eine Heimorgel - ach ja, gute Ideen und witzige Einfälle. Genau das hat Kabarettist Klaus Eckel in seinem neuen Soloprogramm "Weltwundern", ab 26. September im Wiener Stadtsaal, vermischt und ein kurzweiliges, intelligentes und sehr witziges Programm auf die Bühne gebracht.


Von Politikern, die eigentlich schon in den Ruhestand müssten, und Jugendlichen, deren Wunsch an den perfekten Urlaub in einer flotten Internetverbindung über WLAN mündet, bis hin zu Vorurteilen, Fußgängerzonen und dem Wunsch der Menschen nach Information, die allerdings nicht immer sinnvoll verarbeitet wird, spannt Eckel seinen programmatischen Bogen. Ein Bogen aus Anekdoten, unterhaltsamen und witzigen Musikstücken und durchaus aus nachdenklicheren Passagen, die allerdings nie langweilig oder moralisierend wirken. Der ewige Wunsch nach der Verbesserung der eigenen Unzulänglichkeiten, die aber, zutiefst menschlich, gar nicht verschwinden sollen, da das Leben sonst unglaublich fad und schrecklich wäre. Denn was würde es bringen, wenn man vernetzt und "always on" dem Wissen nachjagt, wenn der Tod gestorben wäre oder alle höflichen Menschen bzw. alle unzufriedenen Xenophoben einen eigenen Staat hätten? Die zwei Stunden vergehen im Flug, am Ende freut man sich auf eine Zugabe.